Kulturgut Kirche (13. März 2021)

In der Steiermark sind römisch-katholische Kirchen und größere Kapellen tagsüber geöffnet. Bedingt durch die Pandemie gehen Menschen vermehrt in die Natur, suchen Plätze auf, wo sie mit sich alleine sind. Warum nicht mal die Kirchtüre öffnen und eines unserer Kulturgüter mit seinen Darstellungen näher betrachten. In vielen Kirchen gibt es kleine Heftchen, wo Gemälde und Statuen beschrieben sind. Darstellungen, die über Jahrhunderte mit ihrer Symbolik wirken und auch Kraft spenden. Klöster sahen in sich den Auftrag der Bildung, interessante Aufzeichnungen und beim Lesen der Biografien „besonderer“ Menschen wird oft vom Rückzug an solche Wirkungsorte geschrieben. Es ist nicht selbstverständlich, dass diese Kulturschätze frei zugänglich sind. Vielleicht gelingt es uns, durch den momentanen Wertewandel für die Nähe, diese „Schätze“ vor der Haustüre neu zu interpretieren.  

Ich selber mag es sehr gerne, wenn ich an einem Urlaubsort bin, zur Kirchtüre zu gehen und zu schauen, ob die Türe offen ist. Wenn ja, trete ich gerne ein. Ich sehe mich um, welche Attribute, Symbole finde ich vor. Ich empfinde es als Erholung für die Seele, es macht ein wenig Platz zum Nachdenken über sein Dasein und Wirken. Wenn es die Möglichkeit gibt, ein Kerzlein anzuzünden, bemerke ich, dass der Aspekt des Dankens an Vorfahren gerne Raum einnimmt, es ermutigt auch ein Stück, den eigenen „Weg“ zu gehen. Man nimmt sich Zeit und erspürt auch gleich die Platzqualität des Ortes. Was ist die größere Wirkung der Sakralbauten im Ortskontext? Energetische Wirkung von Hochpunkten in Orten, welche Wege führen zu ihnen? Bei uns in Feldbach steht der bunteste Kirchturm der Welt mit dem größten Uhrwerk Österreichs. Was ist die Geschichte dahinter? Eine Frühlingswanderung und die Betrachtung der modernen Stationen unseres Pfarr-Kreuzweges von Edelsbach nach Wetzelsdorf? Ja, wir haben verschiedene Möglichkeiten dem Kunst- und Kulturgut unseres Lebensraumes zu begegnen.

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